Struktur

Das Projekt wird als Verbundprojekt von mehreren Partnern gemeinsam durchgeführt. Beteiligt sind:

Assoziierter Partner:
Das Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften (ISR) an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU)

Das Projekt umfasst drei Arbeitspakete (AP):

Arbeitspaket 1

Im Rahmen des Arbeitspakets 1, für das die Universität Bremen verantwortlich ist, sollen zum einen die SPAGE-Technologien und die damit verbundenen Eingriffe untersucht und bewertet werden (Technikcharakterisierung). Zum anderen geht es um Verletzlichkeiten und erwartbare Wirkungen in den potenziell betroffenen sozial-ökologischen Systemen. Die beiden Ansätze verbindend wird insbesondere geprüft, ob und welche weitreichenden und damit möglicherweise schwer überschaubaren Wirkungsketten durch SPAGE ausgelöst und welche Kipp-Punkte dabei möglicherweise tangiert werden.

Arbeitspaket 2

Der Lehrstuhl für Landschaftsökologie der Universität Vechta erarbeitet im Anschluss an die Ergebnisse von AP1 eine ökologisch fokussierte Risiko-Analyse, die zur Aufdeckung und Einschätzung potenzieller Folgewirkungen selbstverbreitender künstlicher genetischer Elemente notwendig ist, um Ansätze zur Identifizierung von Kipppunkt-Dynamiken zu finden. Diese Analyse von Wirkungs- und Verknüpfungskomponenten wird an zwei landwirtschaftlichen Fallstudien beispielhaft durchgeführt: der Ölfrucht Raps (Brassica napus) als einer in Mitteleuropa wichtigen Haupt-Kulturart und dem in Südeuropa landwirtschaftlich bedeutsamen Schädling, der Mittelmeer-Olivenfliege (Bactrocera oleae). Daten zum Mobilitäts- und Vermehrungsverhalten der Olivenfliegen werden dabei von der Unit of Ecological Production Systems, Directorate of Agricultural Research (NAGREF) (Kreta, Griechenland), dem griechischen Kooperationspartner von GeneTip, zur Verfügung gestellt.

Arbeitspaket 3

Testbiotech ist u.a. verantwortlich für die Partizipation der Stakeholder aus dem Bereich des Olivenanbaus in Portugal, Spanien und Griechenland. Diese sollen bei der Untersuchung und Bewertung von möglichen Auswirkungen auf die Umwelt, das sozio-ökologische System des Olivenanbaus und auf daraus erwartbar resultierende sozioökonomische Effekte einbezogen werden. Für den Austausch mit den Stakeholdern und den Projektpartnern sind insbesondere die gemeinsamen Workshops entscheidend, für deren Organisation und Durchführung Testbiotech verantwortlich ist. Testbiotech ist – in Zusammenarbeit mit den weiteren Projektpartnern – ebenfalls verantwortlich für die Auswertung der Ergebnisse im Hinblick auf mögliche Folgerungen für Gesetzgebung und Regulierung, um im Sinne des Vorsorgeprinzips angemessen auf neue Gefährdungspotenziale reagieren zu können.

In 2018 ist die Durchführung einer internationalen Tagung vorgesehen, um gewonnene Erkenntnisse mit breiteren wissenschaftlichen Kreisen und für die Anwendung von SPAGE relevanten Entscheidungsträgern zu diskutieren.